Das Buch „Flash Boys – Revolte an der Wallstreet“ von Michael Lewis beschäftigt sich mit dem Thema Hochfrequenzhandel.
Wie funktioniert das Ganze? Was sind die Risiken? Wer steckt dahinter? Und gibt es eine Rettung? Alles Fragen, auf die der Autor eine Antwort sucht.
Es ist der Nachfolger der Bücher The Big Short und den Europaauswirkungen der Finanzkrise im Buch Boomerang.
Meine Erwartungshaltung an Flashboys war dementsprechend hoch.
Der Inhalt
Der Fokus des Buches liegt auf dem Aufdecken der Machenschaften der Highspeed-Trader. Das sind Firmen, welche die Geschwindigkeitsvorteile ihrer Datenleitung nutzen, um vor allen anderen Kauf- oder Verkauforder zu platzieren. Dies bietet die Möglichkeit, vor allen anderen Händlern, Trends auszunutzen und bei entsprechender Transaktionsgröße recht ordentliche Gewinne einzufahren.
Gleichzeitig wird aber auch auf die Gefahren und Manipulationsmöglichkeiten hingewiesen. Vor allem der Bereich „Dark Pools“, also nicht öffentliche Handelsräume der großen Investmentbanken werden im Buch stark kritisiert. Im Zusammenspiel mit den Highspeedtradern entwickelt sich hier ein explosives Gemisch.
Analog seinem alten Buch beinhaltet der Titel einige parallele Erzählstränge, wenn auch nicht so viele wie in „The Big Short“.
Es beginnt mit dem Bau eine Hochgeschwindigkeitsdatenleitung von Chicago nach New York. Dabei wird sehr auf Geheimniskrämerei und die Gewinnmöglichkeiten der beteiligten Hedge-Fonds eingegangen. Danach schwenkt das Buch zu den betroffenen Personen, den klassischen Investmentbankern.
Der Hauptträger der Handlung ist der Investmentbanker Brad Katsuyama von der Royal Bank of Canada. Diese will im Investmentbanking mitmischen.
Durch Ungereimtheiten beim Handel, zum Beispiel Scheinordern, Preise, die sich von einer Sekunde zur anderen plötzlich ändern und ungewöhnliche Verluste, deckt er nach und nach die Probleme und Auswirkungen des Highspeedtradings auf.
Es geht dabei um Punkte wie fehlende Transparenz, Betrug am Kunden und mangelnde Kontrolle und Regulierung.
Dabei wird Katsuyama zum weißen Ritter, als moralisch edler Banker, der nur das beste für seine Kunden will. Das Buch endet dementsprechend mit der Gründung der „fairen“ Börse IEX, welche Transparenz und Offenheit gelobt.
Für wen geeignet
Das Buch ist für alle, die ein wenig Einblick in den Bereich Highspeed Trading erhalten wollen. Bei einem Geschäftsfeld, im dem jede Nanosekunde zählt und Cent-Unterschiede bei Aktien trotzdem riesige Gewinne erwirtschaften.
Es bietet einen guten Einstieg in das Thema und beleuchtet auch Randthemen wie Darkpools, Scalping oder den Eigenhandel der Banken.
Das sagt der Autor
Das Fazit
Das Buch „Flashboys“ ist sehr dynamisch und schnell geschrieben. Es macht spass, es zu lesen. Wie in seinen bisherigen Büchern schafft es Michael Lewis, komplizierte Themen einfach und verständlich darzustellen. Zumindest hat sich mein Verständnis über das Thema Highspeedtrading und die Zusammenhänge zwischen Hedgefonds und Investmentbanken stark erweitert.
Was mir an dem Buch nicht so gefallen hat, waren die recht häufigen Wiederholungen. Bestimmte Themen, wie die moralische Verwerflichkeit der Darkpools und die Unfairniss beim Handel wurden für meinen Geschmack etwas zu oft hervorgehoben. Es erinnert ein wenig an die Dokumentationen bei Sendern wie National Geographic oder N-TV, wo nach der Werbepause immer nochmal das bisher gesehene wiederholt wird.
Trotz dieser Kritik ist es ein lesenswertes Buch, bei dem man nichts falsch machen kann.
Zu finden ist das Buch unter anderen bei Amazon:
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