Das Buch Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
von Greg Smith liefert einen vorher noch nicht dagewesenen Einblick in die aktuell mächtigste Bank der Welt – Goldman Sachs.
Es ist ein autobiographisches Buch, alle Ereignisse werden aus der Sicht dea Autors erzählt. Dadurch ergibt sich eine sehr interessante Perspektive auf die Geschehnisse zu dieser Zeit.
Der Inhalt
Smith beschreibt mit diesem Buch seinen Werdegang bei der Bank, vom kleinen Praktikanten bis zum mittleren Management. Es umfasst den Zeitraum von Juni 2000 bis zum März 2012.
Während seiner Zeit bei Goldman-Sachs finden einige Finanzhistorisch wichtige Ereignisse statt, wie das Platzen der Dot-Com Blase, der Anschlag auf das World Trade Center, die darauf folgende Rezession und der Boom 2005 bis 2007, die Finanzkrise 2008 und die Eurokrise 2010.
Dabei geht das Buch weniger auf die Ursachen oder Schuldigen der jeweiligen Ereignisse ein, sondern beschreibt, was mit den Menschen in der Bank passiert.
Greg Smith beginnt als glühender Verehrer der Bank. Goldman-Sachs stellt sich zu Beginn als eine Bank dar, welche für den Kunden da ist und dessen Interessen als oberstes Ziel hat. Es ist aber auch eine Bank, in der nur die besten und intelligentesten arbeiten. Aber auch die menschliche Eignung spielt eine große Rolle. Aufnahmeprozess ist hart, nur ein kleiner Teil der Bewerber schafft es.
Während seines Aufstiegs in der Bank, vom Praktikanten, zum Analysten, später dann Associate und am Ende Vice President, was dem mittleren Management entspricht, wandelt sich sein Bild von der Bank. Von einem Unternehmen, das für Kunden arbeite zu einem, das gegen den Kunden wettet und für welches nur der kurzfristige Profit zählt.
Das Ende bildet sein spektakulärer Austieg, welcher über einen Artikel bei der New York Times erfolgte, in welchem Smith die Missstände bei Goldman-Sachs anprangert.
Das sagt der Autor
Der Artikel von Greg Smith, mit welchem er erklärt, warum er bei Goldman-Sachs gekündigt hat, und welcher die Basis für sein Buch ist, wurde in der New York Times veröffentlicht.
Dies führte zu vielfälltigen Reaktionen und einiger Präsents und Interviews in verschiedenen Medien.
Das Fazit
Dieses Buch bietet einen erstaunlich detaillierten und faszinierenden Einblick in das untere und mittlere Management bei Goldman-Sachs. Es zeigt, wie wichtig Beziehungen und Netzwerke beim Aufstieg in einem solchen Unternehmen notwendig sind. Teilweise fühlt man sich an eine Seifenoper erinnert, in der jeder gegen jeden intrigiert. Nur der moralische einwandfreie und teilweise etwas naive Hauptprotagonist hält als einziger die alten Werte der Bank hoch.
Für Leser, welche mehr über die Hintergründe der Ereignisse oder über die Verstrickungen der Bank in die einzelnen Krisen wissen wollen, ist dieses Buch hingegen nichts. Vieles bleibt eher oberflächlich und wird in wenigen Sätzen abgehandelt. Selbst die Anhörung von Goldman-Sachs vor dem Untersuchungsausschuss 2010 lässt Greg Smith nicht an seiner Bank zweifeln.
Detaillierter wird da schon das Leben eines Bankers beschrieben, mitsamt luxuriöser Dienstreisen, ausschweifenden Parties und Sorgen, wie man mit welcher Hierarchiestufe im Unternehmen umgeht. Und genau das sind auch die Stärken des Buches. Man erfährt, wie die einzelnen Mitarbeiter denken, was sie motiviert und wie das Innenleben einer Investmentbank funktioniert. Was beflügelt eine Karriere, was beendet sie, auf was lässt man sich ein, wenn man in diesen Beruf einsteigt.
Für alle diejenigen, die den Traum haben, als Investmentbanker reich zu werden, ist dieses Buch ein muss, denn es verdeutlicht, auf was man sich auf dem Weg nach oben einlässt.
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