Ein Schlagwort in der Finanzkrise waren Mortaged Backed Securities. Aber was ist das genau?
Mortaged Backed Securities = verbriefte Kredite
Mortaged Backed Securities (zu deutsch Hypothekenbesicherte Wertpapiere) sind verbriefte Immobilienkredite. D.h. die Bank hat viele ihrer eigenen Kredite zusammengebündelt und diese gegen eine Gebühr an einen Investor weiterverkauft. Sie können ein Bestandteil von Collateralized Debt Obligations sein.
Eine gute (englische) Erklärung findet sich hier:
Die Funktionsweise von Mortaged Backed Securities
Wie funktioniert nun das ganze? Und wieso ist es sinnvoll.
In der Regel geht ein Kreditnehmer, z.B. ein Hausbauer, einen Kreditvertrag mit einer Bank ein. Er zahlt dann seinen Kredit 30 Jahre an die Bank mit einer Verzinsung von aktuell 3-4% ab.
Die Bank hat diesen Kredit und diese Forderung 30 Jahre in ihren Büchern. Mit dem ausstehenden Geld kann sie nichts machen. Im Falle einer Pleite des Kreditnehmers, erhält sie die Immobilie (bzw. den restlichen Forderungswert aus dem Verkauf der Immobilie).
So oder so ist die Bank an den Kreditnehmer gebunden und kann nichts mit Buchgeld (der Forderung) machen.
Banken wollen Geld „arbeiten“ lassen
Das kommt der Bank aber nicht gelegen, sie würde viel lieber mit diesem Geld spekulieren.
Mortage Backed Securities leisten hier Abhilfe. Indem die Bank die Forderungen weiterverkauft, erhält sie von Investoren bares Geld. Diese erhalten im Gegenzug die Raten des Kreditnehmers.
Die Bank bündelt die Kredite in verschiedene Risikoklassen und verkauft diese dann als Wertpapiere weiter.
Der Investor selbst sieht nur verschiedene Wertpapierklassen, die unterschiedliche Renditen liefern. In der Regel sieht er nicht, welche Kredite (und Immobilien) dahinterstehen.
Die Wertpapiere werden von Ratingagenturen begutachtet. Da die Ratingagenturen von den Banken bezahlt werden, kommen in der meistens auch gute Ratings für die Paiere raus.
Der Vorteil der Bank
Die Bank wird durch den Verkauf der Forderung nur noch zum Mittelsmann. Sie gibt das Risiko an andere Investoren weiter. Durch das Geld aus dem Verkauf hat sie gleichzeitig auch frisches Kapital, um weitere Kredite zu vergeben.
Der Nachteil des Investors
Der Investor muss sich auf das Rating verlassen. Da die meisten Papiere ein sehr gutes Rating mit einer guten Rendite anboten, waren diese auch sehr begehrte Investitionsobjekte. Dies veranlasste aber auch die Banken, Kredite an weniger Kreditwürdige Personen zu verkaufen. Dank den Top-Ratings ist dieser Fakt aber nicht zu den Investoren durchgedrungen.
Sie haben weiterhin AAA-Papiere mit Junk-Inhalt gekauft.
Bücher
Es gibt viele gute Bücher, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, unter anderem Michael Lewis in seinem Buch The Big Short oder Andrew Sorkin in To Big To Fail.